Deutschland ist Vorreiter in sozialen Angelegenheiten, ebenfalls, wenn es um Kinderbetreuung geht. In manchen Orten wird diese kostenfrei angeboten oder man erhält zumindest Zuschüsse vom Staat oder manchmal sogar auch vom Arbeitgeber.
Leider ist dies nicht jedem Elternteil bekannt und so beschließen manche Väter und / oder Mütter nicht wieder arbeiten zu gehen oder Sie zahlen die kompletten Beträge für die Unterbringung ihrer Sprösslinge. So manch einer hat dafür sogar in der Vergangenheit einen Kredit wegen Geldnot dafür aufgenommen.
Ist Ihnen möglicherweise auch nicht die genaue Regelung bekannt? Dann lesen Sie jetzt weiter, wir fassen Ihnen alle wichtigsten Informationen hier zusammen.
Kinderbetreuung in Deutschland
Insgesamt wird in der Bundesrepublik zwischen vier Tagesbetreuungsformen unterschieden: Tagesmütter, Kinderhorts, Kinderkrippen oder die traditionellen Kindergärten. Bei den unter 3-Jährigen besuchen nur ca. 40% eine dieser Einrichtungen, bei Kindern zwischen 3 und 5 Jahren sind es jedoch ganze 93,6%. Welche Art ausgewählt wird, entscheiden die Erziehungsberechtigten.
Seit 2014 steht jedem Kind mit Wohnsitz in Deutschland ein Platz in einem der zuvor erwähnten frühkindlichen Bildungseinrichtungen zu. Dies war ein Beschluss, den die Regierung gefasst hat, deren Umsetzung bedauerlicherweise jedoch nicht überall Anklang fand. Für manche Menschen schien der sogenannte gesetzlich garantierte Krippenplatz ein leeres Versprechen zu sein, denn nicht in jeder Gemeinde gab es beispielsweise genug Mitarbeiter in Kindergarten und Co. und so waren die Kapazitäten meistens trotz der „gesetzlichen Garantie“ schnell erreicht.
Kitaplatz ergattert, und nun? Betreuungskosten berechnen & nur so viel zahlen wie sie wirklich müssen
Leider gibt es in Deutschland keine bundesweite Regelung zu den Gebühren von Betreuungsstätten und somit sind es die Kommunen, die diese festlegen. Dies hat zur Folge, dass es große regionale Unterschiede in den monatlichen Kinderbetreuungskosten gibt, die bis zu mehrere hunderte Euros betragen können.
Bei der Berechnung werden von der Stadt verschiedene Aspekte betrachtet. Zum einen die familiäre Situation und zum anderen die angefragte Betreuung, inklusive Stundenzahl. Je nach Region wird das Brutto- oder Nettoeinkommen der Eltern überprüft oder es wird nach Einkommensstufen gestaffelt. Zusätzlich relevant ist das Alter und die Anzahl der Kinder.
Wenden Sie sich direkt nach Bestätigung des Kitaplatzes an das zuständige Jugendamt, nehmen Sie gleich den Nachweis über Ihr Familieneinkommen mit und lassen Sie die Betreuungskosten vor Ort genau berechnen.
Kostenlose Kinderbetreuung – Wo und unter welchen Bedingungen wird diese angeboten?
Bestimmte Bundesländer und Kommunen bieten tatsächlich kostenlose Kinderbetreuung an.
In Berlin beispielsweise stehen jeder Familie, Alters- und Gehaltsunabhängig, so viele Stunden Betreuung kostenfrei zu, wie benötigt wird. Ebenfalls in Rheinland-Pfalz kommt Eltern mit Kindern, älter als 2 Jahre, dieses Privileg zuteil.
Hamburg gehört ebenfalls zu den Vorreitern bei dem Thema und bietet bis zu 5 Stunden Betreuung pro Tag umsonst an.
In anderen Städten, wie Düsseldorf, Hannover, Münster, Kiel oder Erfurt, können Geringverdiener (Jahresgehalt < 30.000€) eine Beitragsbefreiung für KiGa, Tagesmutter und Co. erhalten und so die Dienstleistung gratis in Anspruch nehmen.
Fazit
Nicht überall in Deutschland wird Kinderbetreuung kostenlos angeboten. Es gibt jedoch Wege wie Sie trotzdem bei den Gebühren sparen
können. Sie können die Kinderbetreuungskosten, sowie haushaltsnahe Dienste, Haushaltshilfen und andere Arten von Kinderbetreuung, inklusive Pflege, beispielsweise als Sonderausgaben von der Steuer absetzen. Zusätzlich können Sie das Gespräch mit Ihrem Arbeitgeber suchen und Zuschüsse zur Kinderbetreuung oder subventionierte Unternehmens-Kitas nutzen. Schauen Sie ebenfalls, ob Sie nicht in Ihrem privaten Umfeld Unterstützung erhalten können. Diese mag nicht im direkten Sinne finanziell sein, aber sollten Verwandte oder Bekannte auf Ihren Sprössling aufpassen können, können Sie die Stunden bei der Tagesmutter und Co. verringern und müssen so weniger zahlen.