Die Kunst der Verkleidung: Darum sind Kostüme im Karneval so wichtig 0

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In ganz Deutschland verkleiden sich jetzt zum Karneval wieder die Menschen – besonders in den Metropolen im Rheinland, im Süden Deutschlands und in Berlin. Doch was hat es eigentlich mit den ausgefallenen Kostümen auf sich? Und welche psychologischen Hintergründe stecken hinter unserem Interesse, uns zu verkleiden? 

Karneval bedeutet Tradition!

Egal, ob man es Karneval oder Fasching nennt, das Verkleiden und durch die Straßen ziehen hat in jedem Fall eine lange Tradition. In vielen Kulturen auf der ganzen Welt gehören Verkleidungen seit Jahrtausenden zu Bräuchen, festlichen Anlässen oder verfolgen bestimmte Ziele. Oft haben die bunten oder schaurigen Kostüme einen religiösen oder idealistischen Bezug und verfolgen bestimmte Absichten. 

Beispielsweise wurden in der Kultur der Kelten die Verkleidungen genutzt, um den Winter zu vertreiben. In der Zeit der römischen Saturnalien dagegen wurde durch das Verkleiden die etablierte Ordnung vorübergehend außer Kraft gesetzt, die Herren bedienten dann ihre Sklaven. Die übrigen Menschen verkleideten sich, da ein gewisser Gruppenzwang herrschte, dieser Tradition zu folgen. 

Veränderung im Laufe der Jahre und die soziale Bedeutung

Im Laufe der kommenden Jahre und Jahrhunderte entwickelten sich die Verkleidungen zu einem festen Bestandteil des Karnevals, dessen Ziel es war. Dem Alltag für einen kurzen Zeitraum zu entfliehen. Sie ermöglichen es den Menschen, in eine andere Rolle zu schlüpfen und kurz nicht an die üblichen Probleme denken zu müssen. Das Tragen von Kostümen hinterfragt zudem gesellschaftliche Normen und Hierarchien, es lässt ein Gemeinschaftsgefühl unter allen Feiernden entstehen. 

Im Laufe der Zeit haben sich echte Clubs und Verbände gegründet, die den Karneval jedes Jahr traditionell zum 11.11. eröffnen. Einzigartige Karnevalsorden selbst gestaltet, aufwändig dekorierte Kopfbedeckungen und einheitliche Uniformen gehören in diesen Verbänden mittlerweile seit vielen Jahren zur Kultur und sind für die Menschen im Frühjahr nicht wegzudenken. 

Was steckt psychologisch hinter den Kostümen? 

Nachweislich hat das Tragen eines Kostüms immer auch einen psychischen Effekt, das haben zahlreiche Studien und Umfragen bewiesen. Es erlaubt jeder individuellen Person, Facetten ihrer Persönlichkeit auszuleben, die im Alltag vielleicht untergehen oder unterdrückt werden. Ein eher schüchterner Mensch kann sich als Held verkleiden und temporär eine andere Identität annehmen. Zudem bereiten Kostüme eine Basis für leichtere soziale Interaktionen, da sie Gesprächsanlässe bieten und Barrieren abbauen. 

Beispiel: Wenn Sie als Cowboy verkleidet sind, fällt es Ihnen leicht, einen anderen Cowboy anzusprechen, den Sie auf einer Karnevalsveranstaltung sehen. 

Was sagt unser Kostüm über uns aus? 

Das Kostüm kann, muss aber nicht immer die Wünsche oder Interessen des Tragenden widerspiegeln. Eins haben Kostüme jedoch immer gemeinsam: Sie zeigen eine Eigenschaft oder verbildlichen eine Person, die man im Alltag nicht ohne Weiteres sein kann. Beispielsweise steht ein Superheldenkostüm für Freiheit, Macht und Superkräfte wie Fliegen oder Unsichtbarkeit.

Auch gesellschaftliche und kulturelle Aspekte spielen bei Verkleidungen vermehrt eine Rolle. Kostüme mit traditionellen oder populären Symbolen (z. B. historische Figuren oder Uniformen) zeigen das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und sind oft auch ein Zeichen der gesellschaftlichen Anerkennung einer Kultur. 

Insgesamt zeigt ein Kostüm also häufig, wie eine Person sich selbst wahrnimmt und wie sie gesellschaftlich wahrgenommen werden möchte. Es kann ein Spiegelbild von Werten, Träumen oder Idolen sein, manchmal ist jedoch auch die Belustigung der Hauptgrund für die Kostümwahl.

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