Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Wenn man also wissen will, welches die besten Biersorten Deutschlands sind, sollte man sich an knallharte Statistiken und repräsentative Umfragen halten.
Deutschland trinkt regional
In vielen Fällen jedenfalls. Es kann kaum verblüffen, dass Erdinger Weissbräu beispielsweise in Bayern am häufigsten getrunken wird. Die Berliner hingegen trinken sowohl Berliner Kindl als auch Berliner Pilsner am liebsten.
Und so geht es in den meisten Bundesländern weiter. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass es auch immer mehr Mikrobrauereien gibt, die nur eine kleine Stammkundschaft haben, aber nichtsdestotrotz ausgezeichnetes Bier produzieren. In Umfragen oder Statistiken wird man diese Biere allerdings weniger finden.
Das sind die beliebtesten Biersorten in Deutschland
Welches Bier man am besten findet, muss jeder für sich entscheiden. Hier konzentrieren wir uns daher auf die reinen Zahlen, um die beliebtesten Biere in Deutschland zu finden.
Befragt wurden etwa 30.000 Deutsche (ab 18 Jahre) im Zeitraum von April 2019 bis April 2020. Die Umfrage wurde von YouGov online durchgeführt und kann als repräsentativ betrachtet werden.
- Krombacher: Das Bier liegt mit 16,8% an erster Stelle und wird vor allem in Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein getrunken. Erstmals urkundlich erwähnt 1803, ist Krombacher heute die größte Privatbrauerei Deutschlands.
- Becks: Folgt mit 12,9% auf dem zweiten Platz und ist besonders in Bremen und Hamburg beliebt. Gegründet im Jahr 1873, gehört das Unternehmen mittlerweile zu Anheuser-Busch InBev. und ist auch im Ausland beliebt.
- Warsteiner: Knapp auf dem dritten Platz landet Warsteiner mit 12,5%. Obgleich Warsteiner nirgends den ersten Platz schaffte, landete die Marke erstaunlich häufig auf dem dritten Platz (in Hamburg, Niedersachsen und Rheinland-Pfalz). Im Saarland reichte es für den zweiten Platz für die bereits 1753 gegründete Traditionsmarke.
- Erdinger: Kein Weißbier ist so beliebt wie das 1886 gegründete Erdinger Weissbräu. Mit 11,8% auf der Rangliste ist es auch über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt. Auch das Erdinger befindet sich noch in Privatbesitz und der Firmensitz ist noch immer in Erding, unweit von München.
- Bitburger: Mit 11,6% landet Bitburger auf dem fünften Rang in Deutschland. Allerdings ist das Bier aus einer Privatbrauerei, die 1817 in Rheinland-Pfalz gegründet wurde, nicht nur dort, sondern auch im Saarland auf dem ersten Platz.
Wer schaffte es noch unter die Top 10?
Auch auf den Plätzen 6 bis 10 bleibt es durchaus interessant.
- Paulaner: Ebenfalls aus Bayern stammend, erzielte Paulaner immerhin noch 10,6% im Ranking. Die Traditionsmarke ist seit 1634 dabei.
- Radeberger: Obgleich auf Platz sieben mit genau 10%, wird Radeberger regional in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Thüringen tatsächlich am liebsten getrunken. Gegründet wurde die Marke 1872 in Radeberg nahe Dresden.
- Franziskaner: Deutschlandweit schafft das Bier es nur auf 9,5%, aber im heimatlichen Bayern ist es mit 21,7% am beliebtesten. Die Brauerei hat Wurzeln, die bis 1363 zurückreichen.
- Jever: Mit 9,2% schafft Jever es auf Platz 8. Das Bier existiert seit 1848 und wird bereits seit 1870 in grünen Flaschen ausgeliefert.
- Veltins: Das Bier schafft es mit gerade 8,5% noch unter die Top 10, aber nirgends auf den ersten oder zweiten Platz. Gegründet 1824, ist das Unternehmen noch heute in Familienbesitz.